Informationsveranstaltung zum Thema «Grundwassernutzung für effektives und nachhaltiges Heizen

7. November 2024

Die Gemeinde Dachsen zieht die Planung eines Kälteverbund in Betracht, um Grundwasser als nachhaltige Energiequelle für Heizung und Kühlung von Gebäuden zu nutzen.

An der gut besuchten Infoveranstaltung vom 2. Oktober 2024 konnte die zuständige Gemeinderätin, Irène Brühlmeier, rund 80 interessierte Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer begrüssen.

Organisiert wurde der Abend von der Arbeitsgruppe Energie, um über das Projekt und dessen aktuellen Stand zu informieren.

Funktionsweise des Kälteverbunds
Daniel Gubler, Leiter der Arbeitsgruppe Energie, erklärte, dass der geplante Kälteverbund auf einem zentralen Grundwasserbrunnen im Quartier Hindergarten basiert, von dem das Wasser zu den angeschlossenen Gebäuden geleitet wird.

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Wärmeverbund benötigt jedes Gebäude eine eigene Wärmepumpe, sodass eine zentrale Heizstation überflüssig ist. Das System kann im Sommer auch eine Kühlung ermöglichen.

Erfolgreiche Pilotprojekte in Dachsen
Markus Inhelder, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe Energie, berichtete von zwei bereits umgesetzten Kälteverbundprojekten in Dachsen – darunter das Beispiel in der Kastanienstrasse mit 30 bis 40 Haushalten und geringen Energiekosten von etwa 300 bis 500 Franken pro Jahr und Haus. Samuel Gründler, Geschäftsführer des Ingenieurbüros E+H in Schaffhausen, beschrieb ein weiteres erfolgreiches Projekt im Quartier Fischerhäuser in Schaffhausen, das als Alternative zu Gasheizungen dient, und beantwortete die interessanten Fragen, die aus der Zuhörerschaft gestellt wurden.

Nächste Schritte
Bevor das Projekt in Dachsen umgesetzt werden kann, ist eine Bedarfsanalyse nötig. Zu diesem Zweck wurde eine Umfrage in der Bevölkerung durchgeführt. Es sind rund 120 ausgefüllte Umfragebögen eingegangen – ein grosses Dankeschön an alle Wohneigentümer, die mitgemacht haben. Die Umfrage wird nun detailliert ausgewertet und bei genügend Bedarf weiterverfolgt.

Daniel Gubler und Markus Inhelder betonten, dass das Projekt nur tragfähig ist, wenn es sich wirtschaftlich lohnt und daher genügend Interesse da ist. Wenn der Bedarf gesichert ist, folgt eine Machbarkeitsstudie, um die Umsetzbarkeit und Kosten zu prüfen.

Der Kälteverbund bietet Dachsen die Möglichkeit, auf nachhaltige Weise zu heizen und zu kühlen. Der Erfolg des Projekts hängt jedoch von der Unterstützung und dem Interesse der Bevölkerung ab.

Bild: Jan Wattenhofer, Andelfinger Zeitung

Publikum beim Zuhören